





Bau von Fledermauskästen
Die Fledermaus: Schrecken der Nacht oder liebenswürdiges Säugetier?
Wie u.a. über Schlangen, Spinnen, Haie und andere Tiere, werden
auch die Fledermäuse in diversen Filmen als Totfeind des
Menschen dargestellt.
Der Bevölkerung wird dadurch oftmals suggeriert,
die Tiere könnten dem Menschen gefährlich
werden. Das kann jedoch für Fledermäuse definitiv ausgeschlossen
werden.
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Großer Abendsegler | Bild: * |
In Deutschland gibt es etwa 25 Fledermausarten, die sich zum
großen Teil in ihren Gewohnheiten sehr stark unterscheiden. Ob
Größe, Futter, Jagdweise oder allgemein ihre Lebensweise, die
Unterschiede sind oftmals sehr groß.
Für Nichtexperten ist es dennoch sehr schwer, die genaue Art zu
bestimmen. Manche Arten können selbst von Experten nur mühsam und
aufwendig bestimmt werden. Eine Einordnung, um welche Art es sich
handeln könnte, ist jedoch begrenzt möglich, wenn man das ganze
Umfeld, wie z.B. wo hält sich eine bestimmte Fledermaus gerade
auf (am Wasser oder am Waldrand), jagd sie direkt über der
Oberfläche oder einige Meter in der Luft nach Beute, geht sie im
freien Feld oder im Wald auf die Jagd, wie groß ist die Art etwa
usw. Bei genauer Beobachtung und etwas Erfahrung kann so die in
Frage kommende Art zumindest stark eingegrenzt werden.
Ein weiteres Hilfsmittel könnte ein Fledermausdetektor sein, mit
dessen Hilfe sich zwar ebenfalls nicht direkt die Art bestimmen
läßt, eine Eindordnung ist je nach Gerät jedoch möglich, da jede
Art ihren spezifischen Frequenzbereich besitzt, mit der die Tiere
die Ultraschalllaute ausstoßen. Die Anwendung eines solchen
Gerätes erfordert allerdings einiges an Übung.
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Große Abendsegler | Bild: * |
Die Besonderheit von Fledermäusen liegt in ihrer
Ortungsfähigkeit, mit der sie sich nicht nur fliegend bewegen,
sondern auch Beutetiere verfolgen und fangen können.
Mit Hilfe von Ultraschallwellen, die durch ihren Stimmapparat
erzeugt werden und ihrem Gehör sind die Tiere durch die
Echowirkung der Schallwellen in der Lage, Hindernissen
auszuweichen und Beutetiere zu ergreifen.
Zu den Beutetieren zählen vor allem verschiedene Insekten und
Spinnentiere.
Warum ist der Schutz der Fledermäuse notwendig?
Da wir durch unser Handeln immer wieder dazu beitragen, dass
Lebensraum für viele Lebewesen zerstört wird, sei es durch
Straßenbau, Häuserbau, Versiegeln von Unterschlupfmöglichkeiten
(z.B. Dachböden), Rodung von alten Bäumen, großflächige
Zusammenlegung von Ackerland, Einsatz von Pestiziden,
Trockenlegung von Feuchtgebieten usw., sind wir in der Pflicht,
auch den kleinen Flugsäugetieren geeignete
Überlebensmöglichkeiten zu bieten.
Aus diesem Grund und um Kinder bereits frühzeitig an das Thema
heranzuführen, haben wir im August 2008 zusammen mit Kindern
und Eltern bzw. Großeltern einige Fledermauskästen gebaut. Auch
wenn diese sich wiederholenden Aktionen nur ein kleiner Tropfen
auf den heißen Stein sind, so können sie helfen, das Bewußtsein
für die Tiere zu stärken und lokal für eine Stabilisierung des
Bestands zu sorgen.
Welche Schutzmaßnahmen können getroffen werden?
Sinnvolle Schutzmaßnahmen sind u.a. der Versuch, Lebensräume zu
erhalten und zu pflegen. So ist z.B. eine Streuobstwiese, vor
allem mit alten Bäumen, ein sehr hochwertiges Biotop für
Fledermäuse.
Da wir allerdings nicht immer alles erhalten können, bieten sich
andere Möglichkeiten, wie z.B. der Bau von unterschiedlichen
Fledermauskästen, die im Hausbereich oder an Bäumen aufgehängt
werden, an.
Eine weitere Hilfe könnte sein, dass wir den Tieren ermöglichen,
den Dachboden zu besiedeln. Mit etwas Arbeit und Mühe könnte ein
Teil des Dachbodens abgetrennt und für die Tiere zugänglich
gemacht werden.
Wir haben an diesem Morgen den einfacheren Weg gewählt, und
Fledermauskästen zusammengebaut. Die anwesenden Kinder und
Erwachsenen waren sehr interessiert und hatten offensichtlich
Spaß am Basteln mit Holz.
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Bild: Markus Wolter |
Einer schafft und der Rest schaut zu? Nein, manchmal muss zuerst etwas erklärt werden, ehe die Arbeiten beginnen können. Mit etwas Geduld und Geschick haben wir so in den etwa 2 Stunden einige Fledermauskästen zum Aufhängen angefertigt. Das Ergebnis war dann am Ende auch noch sehr fotogen:
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Bild: Markus Wolter |
Nach getaner Arbeit durfte jeder selbst gebaute Kasten mit nach Hause genommen werden. Hoffentlich werden diese dann an geeigneten Stellen aufgehängt.
eMail:
Naturschutz-Biblis@gmx.de
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